with Anja Pollnow
in the context of the Installation between spheres

Photo 4/8-10/13-14/18-21 by Bernhard Kubulus
all others by Marlies Reulecke

 

 

Mit lost body zeigt Jens Reulecke die zweite von fünf Performancearbeiten, die im Rahmen der Installation beween spheres, in der Galerie Kollaborativ, gezeigt werden.
Dinge, die ein heimliches Leben führen, die in kleinsten Dosen existieren, die sich nahe am Verschwinden aufhalten, rücken in den Mittelpunkt.
Die sinnliche Wahrnehmung als Mittel einer ‘Spurensuche’, wo der Geruch, das Schmecken, Sehen, Hören und Tasten sich der Welt annähern, bestimmt die Performances. Jede Performance schenkt einer Sinneswahrnehmung besondere Aufmerksamkeit.
Wie schmeckt Wasser? Wie schmeckt der Tod?
Hilflosigkeit, Defekte, Leiden – Lebensgeschichten werden unterbrochen, indem das Alter Grenzen setzt. Was bleibt noch übrig vom Menschen, wenn er nicht mehr richtig sehen, tasten, hör, riechen und schmecken kann? Was beginnt sich innerhalb dieser immer enger werdenden Lebenszone zu zeigen? Wird über die Tragik dieses Zustandes hinaus etwas Anderes erfahrbar?
Anja Pollnow und Jens Reulecke vollziehen im Fünf-Minutentakt einen Rollenwechsel, wobei jeder der Beiden jeweils die Rolle des Anderen einnimmt. Ein steter Wechsel zwischen den Positionen des Bedürftigen und des helfenden Menschen.
Was bleibt noch übrig, wenn die Maske des perfekt funktionierenden Menschen abgelegt ist? Was verbürgt sich dahinter?
lost body zelebriert einen Zustand, indem Lebenssituation öffentlich gemacht werden, die sich normalerweise hinter verschlossenen Türen ereignen – wie ein ‘schlechter Geschmack’, wie eine Nähe, die sich ‘unangenehm aufdrängt’.
Dieser Bereich zwischen Leben und Tod, zwischen ‘nicht mehr ganz lebendig’ und ‘noch nicht ganz Tod’, lässt den hilflosen Menschen Dinge erkennen, die dem ‘noch funktionierenden Menschen’ verschlossen sind.
Ein Zustand, der dem Ansatz von ‘between spheres’ entspricht, da er ebenso um dahinter oder dazwischen Liegendes kreist. Erzählungen Bedürftiger Menschen, bilden den Soundtrack zur Performance, der über diesen Zustand in authentischer Weise spricht und die Handlungen ergänzt oder komplementär auflädt.