with Tabea Gebauer, Prof. Dr. Jörg Barthel, Prof. Dr. Holger Eschmann, Prof. Dr. Roland Gebauer, Dr. Michael Nausner, Prof. Dr. Ulrike Schuler, Prof. Christoff Voigt M.A.
 

 

Was geschieht, wenn sich Kunst und Religion begegnen? Eine über Jahrhunderte währende enge Beziehung zwischen beiden Disziplinen zeugt davon. Denn beide umkreisen das Unsichtbare und konnten sich so immer wieder gegenseitig befruchten. Aus diesem Grunde ist in der Kirche ein geschichtlich gewachsenes Verhältnis zur Kunst lebendig, auch wenn die Kunst seit Beginn der Neuzeit ihre eigenen Wege geht.
Alle Kunst hat so etwas wie einen Offenbarungscharakter, denn sie konzentriert unsere Sinne und damit unser Empfinden und Fühlen auf eine besonders inszenierte oder gestaltete Konstellation der Wirklichkeit, die mehr aufscheinen lässt als jene Realität, mit der wir im gewohnheitsmäßigen Alltag umgehen. Daher ist die Begegnung mit Kunst von großer theologischer Relevanz.
Für die Semestereröffnung entwickelte Jens Reulecke eine Inszenierung, die sich an bestehende vertraute Strukturen anschließt, um sie später künstlerisch zu aktivieren. Dabei realisiert er eine Art Spielfeld, das die gegebene Atmosphäre verschiebt, verdichtet und steigert, um Platz für Neues zu schaffen.
Von Bedeutung sind hier Assoziationen und Bilder, die sich an der Schnittstelle von Theologie/Glauben und Kunst befinden. Neben der Inszenierung des Lehrkörpers der Hochschule, entwickelt Reulecke ein weites Interpretationsfeld zu den Begriffen Neugier, Vorstellung, Mut, Verkörperung, Kontrollverlust, Überraschung und Veränderung. Musikalische Klänge, Texte, Bewegung, raumspezifische Installationen und Gesang spielen in diesem Kontext eine Rolle.
Das künstlerische Potential, das so explizit vorgeführt wird, macht es deutlich, dass sich die Wahrheit unserer Existenz nicht allein in festgelegten Inhalten erschöpft. Vielmehr braucht es inszenierte Orte, die unsere Wahrnehmung in besonderer Weise berühren und verändern.

Danksagung
Herzlichen Dank an die Professoren der Theologischen Hochschule Reutlingen, die durch ihr Einverständnis mit dem Projekt Mut bewiesen haben, experimentellen Ausdrucksformen ein Forum zu schenken. 

Jens Reulecke

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