In drei aufeinander folgenden Räumen befindet sich Jens Reuleckes Installation chambre privée. In dieser ehemaligen Werkstatt zur Reperatur elektrischer Geräte hat wurde für JensReulecke ein Wirklichkeit erfahrbar, die weniger mit den Tätigkeiten zu tun hat die dort verrichtet wurden. Vielmehr handelt es sich um eine Art von Privatheit, die sich aufdrängte und  das Gefühl nährte, hinter die Fassaden zu schauen – etwas zu erleben, dass ausschließlich hinterverschlossenen Türen geschieht.
Hierbei ist es für Reulecke unerheblich genauere Informationen aus der Vergangenheit dieses Ortes zu bekommen. Viel interessanter schien es ihm sich selbst physisch diesen Räumen auszusetzen, Dinge wahrzunehmen und diese Erfahrungen in  Körperbewegungen umzusetzen und seine Aktion  parallel zu dieser privaten Akt- bzw. Reaktion sich selbst zu fotografieren. Die dabei entstandenen Aufnahmen bilden den Ausgangpunkt seiner raumbezogenen Arbeit chambre privée.
Diese Fotografien privater Auseindersetzung mit dem Ort, die persönlichen Empfindungen Raum geben, ohne sie inhaltlich zu fixieren, sind Stimmungsbilder, zu denen sich im Kontext der Installation dreidimensionale Elemente zuordnen. Ob als Bettobjekt, tischähnliche Skulptur oder einem bleiverkleidetem Modell eines Holzhauses, das sich auf einem Holstativ befindet.
All diese räumlichen Elemente unterstützen das Phänomen privater Gegenwart indem sie häusliche Einrichtungsgegenstände assozieren. Das Bettobjekt, im ersten Raum bildet den Auftakt dieser intimen Inszenierung. Der zweite Raum mit der Tischskulptur, als eine Art von Zwischenraum, einem  Angelpunkt von Innen und Außen, wobei die am Fenster befestigten, durchsichtigen Folien  der Körperbilder das Äußere ins innere überführen und umgekehrt. Und schließlich der dritte Raum, zur Hälfte mit Holz verkleidet und mit drei Glaslampen versehen, wodurch die wohnliche Athmosphäre unterstrichen wird. In seiner Mitte befindet sich das bleiverkleidete Hausmodell, in ca, 1,5 Meter Höhe, auf einem Holzstativ platziert.
Aufgrund seines ’Rückzugscharakters’ vielleicht der geheimste Raum. Ein rätselhafter Ort, den es  entsteht der Eindruck von etwas umgeben zu sein, dass sich  entzieht und gleichzeitig sehr nahe scheint.
Doch ist möglicherweise  gerade diese Ambivalents der Kern aller Privatheit, den was sich hier zeigt  bleibt nur solange erfahrbar, wie es  im  Raum der Verborgenheit existiert.