in the context of the Art Festival Ortstermin Moabit
at Reformationskirche Berlin-Moabit

in cooperation with Beatrix Pahl, Devi Seeliger, Marjan Hasoumi, Marie-Christin Barleben, Florian Erdle, Emma Adamzik, Sebastian Stangl

Photos: © Alexander Hilbert (Details der Installation BegegnungsRäume als Resilienz-Echo)

ORTSTERMIN 23

Kunstfestival in Moabit und im Hansaviertel
01.– 03. Sept 2023

at Reformationskirche Moabit, Beusselstraße 35, 10551 Berlin

KONZEPT UND ORGANISATION:
Kunstverein Tiergarten e.V.
Turmstraße 75, 10551 Berlin
ortstermin.kunstverein-tiergarten.de

KÜNSTLERISCHE LEITUNG:
Nikolas Geier, Anna Latzko, Monique Machicao y Priemer Ferrufin

Ganz im Sinne unseres diesjährigen Themas GAST/SPIELE möchten wir Euch herzlich in Moabit und im Hansaviertel willkommen heißen. Dieses Jahr widmet sich der Ortstermin dem komplexen Geflecht zwischen Gast-Sein und Gastgeben. Das Gastgeben ist facettenreich – es umfasst alle Aspekte des zwischenmenschlichen Lebens und ist Basis unseres gesellschaftlichen Miteinanders.

 

Installation BegegnungsRäume als Resilienz-Echo von Jens Reulecke in Kooperation

Mit der raumgreifende Installation BegegnungsRäume als Resilienz-Echo schafft Jens Reulecke im Kirchenraum den künstlerischen Rahmen. Das kompositorische Kernstück der Installation ist ein Gebilde, das an eine Baustelle erinnert. Es ist so im Raum platziert, dass sich die gegebene Statik der Kirche verschiebt. Dabei gerät etwas ins Wanken, kommt in Bewegung, was Neues mit sich bringt.

Für Reulecke geht von Baustellen eine Faszination aus, stehen sie für Umbau, für neue Perspektiven. Diese zeitgenössische Installation trifft zudem auf einen Kirchenbau der Gründerzeit; eine Kollision, die Schnittstellen provoziert. Die Entfesselung, die von der „Baustelle“, diesem abgegrenzten (heiligen?) Ort ausgeht, greift weiter um sich und setzt sich fort.

Wie Berührungen, die überall ihre Spuren hinterlassen, begegnen wir Worten und Satzfragmenten, die etwas heraufbeschwören, das sein könnte.
Die Säulen, die die Architektur tragen, haben sich aus ihrer Fixierung gelöst und eine neue Bestimmung gefunden. Diese an Stelen erinnernden Objekte, denen wir im Raum verteilt, begegnen, bezeichnet Reulecke als Wächterinnen. Sie sorgen mit ihrer Präsenz dafür, dass der geöffnete Kirchenraum auch offenbleibt. Zusätzlich gehen sie mit ihrer Umgebung in Kontakt und schaffen dadurch überraschende, spielerische und fantasievolle Verbindungen. Ganz prominent im Raum steht eine große Tafel, „Ottilies Kaffeekränzchen“. Es ist der Widerstandkämpferin Ottilie Pohl gewidmet, der im Kontext von sowohl „Gast-Sein / gastgeben“ als auch Resilienz eine besondere Rolle zukommt.

Die offene Komposition erlaubt zudem, die Beiträge der *Teilnehmenden zu integrieren, die die Raumbewegung aufnehmen und neue Akzente setzen. Dabei entsteht ein dynamisches Gefüge zahlreicher gestalterischer Statements, die alle um das weite Spektrum der Resilienz kreisen. – Alle Formate regen überdies dazu an, mit den Gestalter:innen ins Gespräch zu kommen.
So behandelt die Fotoserie UNVEILED von Marjan Hasoumi die Lage der Frauen im Iran im Kontext geltender Kleiderordnung. Devi Seeliger zeigt Fotoarbeiten unter dem Titel „Resilienz und Träume“, denn um usnere Träume zu verwirklichen müssen wir resilient sein. Marie-Christin Barleben präsentiert ihre Installation aus Zeichnungen zu Spuren der Resilienz. Das Resilienz Zentrum, vertreten durch Beatrix Pahl, lädt ein zum Kaffeekränzchen der jüdischen Widerstandskämpferin Ottilie Pohl. Sebastian Stangl stiftet zu Gesprächen über den Tod an. Eine Soundinstallation elektronischer Klänge von Florian Erdle durchtönt das Geschehen dezent.
Was im Kirchenraum stattfindet, korrespondiert mit den weiteren Angeboten auf dem Reformations- Campus
Jens Reulecke

Im Rahmen des Festivals reagiert Jens Reulecke, in Kooperation mit Marie-Christin Barleben und Florian Erdle, performativ auf die Installation.